Immobilienmarktbericht für Marbella 2016

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Pia Arrieta DM Properties
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Bereits seit vielen Jahren veröffentlicht DM Properties | Knight Frank Berichte über den Immobilienmarkt in Marbella und konnte sich somit einen Ruf als verlässliche Quelle aufbauen, die Auskunft über die Faktoren, die den Immobiliensektor der Region beeinflussen, gibt.

DM Properties | Knight Frank Immobilienmarktbericht für Marbella 2016

Der Marktberichtes von DM Properties von 2015 bestätigt die Erholung des Immobiliensektors, die zu einem beträchtlichen Wachstum geführt hat - eine Entwicklung, die bis heute anhält. Sowohl aufgrund steigender Touristenzahlen als auch wegen des wieder auflebenden Immobiliensektors, erfährt Marbella einen weiteren Anstieg in Form von jeder Art von Start-ups wie Restaurants, Bars oder IT-Firmen, welche die Vitalität des Marktes aufleben lassen.

Hinzu garantieren lokale, nationale und globale Faktoren, dass es sich hierbei nicht lediglich um einen gewöhnlichen wirtschaftlichen Aufschwung handelt, der anhand der vorliegenden Tabelle bestätigt wird. Obwohl von einem gemäßigten und kontinuierlichem Wachstum in naher Zukunft ausgegangen werden kann, ist zu berücksichtigen, dass verschiedene Markteinflüsse die Entwicklung sowohl hemmen als auch stimulieren können.

Umsatz- und Preisentwicklung

Nachdem im Jahr 2011 ein Tiefpunkt erreicht wurde, verzeichnete der Immobiliensektor in Marbella einen jährlichen Anstieg, der sich bereits seit längerem auf eine zweistellige Ziffer beläuft. In Marbella setzte dieser Aufwärtstrend zunächst als Erstes ein, bis er sich auf weitere begehrte Küstenorte ausweite und schließlich auch weiter entfernt liegende Orte den Boom erlebten. Zunächst wurde der Aufschwung Luxusimmobilien einerseits und von „erschütterten“, besonders abgezinsten Immobilien andererseits geleitet. Nachdem sich der Bestand an unverkauften Häusern allmählich reduziert hatte, rückten neu konstruierte Häuser in den Fokus. Die neuen Bauprojekte starteten im Jahr 2012 und nehmen seit dem stetig zu.

Obwohl es sich bei dieser Entwicklung zunächst um eine Entwicklung von oben nach unten handelte und diese vorerst in Abhängigkeit zu russischen Käufern stand, so gewannen nun auch Luxusimmobilien mit mittelhohen Preisen an Attraktivität. Sie werden von Käufern, die aufgrund des Prestiges und des Lebensstils der Gegend angelockt wurden, erworben und kommen aus Ländern wie Holland, Belgien, Frankreich, Groß Britannien, dem Mittleren Osten und vor allem Skandinavien. Folglich stiegen die Immobilienpreise allmählich (Der PIRI Bericht von Knight Frank spricht von einem Anstieg der Immobilienpreise in Marbella um 2 % im Jahr 2015). Dieser Anstieg äußert sich vor allen Dingen in neu konstruierten Häusern, Eigentumsimmobilien und Grundstücken in hervorragender Lage am Strand oder Country-Club-Standorten.

Verkauf von Immobilien in Marbella, Benahavís und Estepona in den Jahren 2004 – 2015

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JahrBenahavisEsteponaMarbellaTotal
20043538824.7796.014
20054122.2444.0476.703
20066501.7884.4326.870
20076332.5813.5686.782
20084381.7212.1164.275
20095591.0862.1993.844
20104221.1542.3893.965
20113111.2482.2593.818
20125931.4902.5194.602
20135531.6733.1155.341
20147082.1093.9826.799
20157332.0524.3967.181

Quelle: Ministerium für öffentliche Bauprojekte

Was hat sich verändert?

Die bisher beschriebene Marktsituation ist größtenteils das Ergebnis eines Trends, der zunächst mit der generellen Wirtschaftserholung im Jahr 2012 einsetzte und seitdem einen stetigen Aufschwung erfahren hat. Die Entschedidung des Surpeme Courtes im Jahr 2015, die Versorgung des PGOU (= spanische Abkürzung für Plan für die Stadtentwicklung und –erneuerung wesentliche Ziele, Normen usw.) zu annullieren hatte jedoch eine Bremsung des erfahrenen Aufschwunges zur Folge.

Erneute Ungewissheit umgibt den zu definierenden Status einiger der 16.000 Immobilien in Marbella, sowie entschieden werden, muss welche Grundstücke sich für eine Bebauung eignen und welche nicht. Trotz der zunächst auftretenden Reaktion und obwohl die laufenden Pläne Marbellas der Stadt keinen Gefallen tun, hielt sich die Nachfrage der Käufer und Investoren auf fast demselben Niveau.

Das Wachstum umliegender Gegenden

Dennoch geben die derzeit vorgesehenen Projekte in Marbella einen Anreiz für weiteres Wachstum in Städten wie Benahavís, Estepona, Mijas und Ojén, die nach und nach ebenso wie ihr größerer und berühmterer Nachbar von der einsetzenden wirtschaftlichen Erholung profitierten. Der Mangel an bebaubaren Grundstücken in Marbella sowie die darauffolgende Expansion der Stadt bedingten die erhöhte Nachfrage nach Grundstücken in den benachbarten Gegenden Benahavis und Estepona, wo noch Potential für weiteres Wachstum besteht.

Es spielt jedoch noch ein weiterer Faktor in diesen Prozess mit ein: Der Großteil der bedeutenden Immobilieninvestitionen, die durch internationale Fonds getragen werden, konzentrierte sich bereits in Estepona, Benahavís und Mijas bevor die PGOU Konsequenzen Marbella im November des letzten Jahres traf. Es kann angenommen werden, dass durch ihre Wachstum, die Orte an der Costa del Sol sich annähern und das Ansehen und die Attraktivität Marbellas sich auf seine Nachbarn überträgt. Dieser Prozess brachte Marbella, Benahavís und Estepona den gemeinsamen Namen des „Goldenen Triangels“ ein. Bereits jetzt sind nicht nur neue Entwicklungen erkennbar, auch moderne und topmoderne Komplexe zu hohen Preisen an Orten wie Santa Clara, Nueva Alcántara, La Alquería, der Neuen Goldenen Meile und der westlichen Küstenlinie von Estepona verkaufen sich gut.

Käuferprofil

Wir haben bereits auf die Bandbreite an Nationen, die Luxusimmobilien in der Umgebung von Marbella erwerben, angespielt. Bei genauerer Betrachtung fällt jedoch auf, dass die Zahl an russischen Käufern, die in Zeiten der Rezession die Vorreiter bildeten, deutlich zurückgegangen ist. Dies steht nicht im Zusammenhang mit Marbella an sich, sondern ist eher das Ergebnis geopolitischer Faktoren, die auch Investoren aus dem Mittleren Osten mit mittlerem und hohem Einkommen dazu veranlassen, in eine sichere Anlage wie in eine Immobilie an der Costa del Sol zu investieren.

Ranking der Nationalitäten, die Immobilien in Andalusien erwerben

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Ranking201320142015
1Vereinigtes KönigreichVereinigtes KönigreichVereinigtes Königreich
2SchwedenSchwedenSchweden
3BelgienBelgienBelgien
4NorwegenRusslandFrankreich
5RusslandNorwegenDeutschland
6FrankreichFrankreichNorwegen
7DeutschlandDeutschlandMarokko
8DänemarkMarokkoNiederlande
International12,35%15,24%15,40%
National87,65%84,76%84,60%

Auf einem Markt auf dem sich die Preise pro Immobilie zwischen 1 Millionen und 5 Millionen Euro, mit einigen wenigen Ausnahmen von über 5 Millionen Euro, belaufen, hat die Kaufkraft britischer Interessen aufgrund der Ungewissheit durch die Brexit-Debatte ein wenig abgenommen. Dennoch besteht die Zuneigung zwischen Groß Britannien und Südspanien nach wie vor.

Im Einklang mit dem internationalen Trend fragt die Mehrheit der Immobilienkäufer an der Costa del Sol moderne und zeitgenössische Objekte nach. Im Allgemeinen können diese als Appartements und Villen definiert werden, welche die folgenden Merkmale aufweisen: eine elegante, in weiß gehaltene Architektur, raumhohe Fenster, offene Wohnräume mit modernen und stylishen Küchen, Bäder im zeitgenössischen Design und weitläufige Terrassenbereiche. Bezüglich der Villa ist eher ein Trend in Richtung kompaktere und einfacher gehaltene Immobilien zu beobachten.

Aktuelle Tendenzen

In Zeiten von Investitionen und Wachstum nimmt die Größe der Projekte zu, während zunächst noch Projekte kleinerer Wohnsiedlungen das Wiederaufblühen des Bausektors dominierten, werden ebendiese heutzutage von größeren Projekten überschattet, die ihrerseits die Unterstützung bedeutender Banken erhalten. Eine solche Entwicklung hat bereits zuvor stattgefunden und bestätigt, dass das jetzige Wachstum nicht nur die Erholung des Sektors darstellt, sondern dass sich tatsächlich eine Marktsituation einpendelt, in der Angebot und Nachfrage in einem ausgeglichenen Verhältnis zueinander stehen. Der nächste Schritt des Immobilienmarktes von Marbella wird in den kommenden Jahren die Verwandlung eines „Nachfrager-Marktes“ zu der eines „Angebots-Marktes“ darstellen, der ein weites Sprektrum an Immobilien in erstklassiger Lage offeriert und ein anhaltendes Wachstum in einer stetigen Geschwindigkeit verspricht.

Investieren in Immobilien ist also wieder im Trend, und während Märkte wie die Londons, New Yorks, Hong Kongs und der Schweiz einen früheren Aufschwung erfahren haben, so nimmt diese nun Tendenz ab und Regionen wie unsere eigene profitieren von dieser Entwicklung. Dies begründet sich nicht nur an dem Lifestyle und dem Glamour, die sie zu bieten hat, sondern auch daran, dass allgemein die Überzeugung herrscht, dass sie sowohl kostengünstig ist als auch Potenzial für Kapitalzuwachs birgt.

Pia Arrieta, 22 Jul 2016 - Aktuelles - Immobilien - Wissen

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